Gegen Straßenbenennung von rechtsradikalen oder rassistischen Personen

Pressemitteilung

In der letzten Sitzung des Hauptausschusses hat sich die Mehrheit für den AfD Antrag nach „Altoberbürgermeister Dr. Klaus Zeitler eine Straße in Würzburg zu benennen, ausgesprochen. Wolfgang Roth, Sabine Wolfinger, Emanuele La Rosa und Rainer Schott haben dagegen gestimmt.

Der Würzburger Stadtrat hat in der konstituierenden Sitzung im Mai 2020 eine Resolution gegen Rassismus und Diskriminierung mehrheitlich, bis auf die Stimmen der AfD, beschlossen. Dies war ein deutliches Zeichen für eine solidarische Stadtgesellschaft. Daher ist es wichtig, dass Würzburger oder Würzburgerinnen nach denen eine Straße benannt werden soll, sich weder rassistisch und/oder diskriminierend in der Vergangenheit verhalten haben.

In dem Buch von Klaus Zeitler „Jahrgang 1929 Eine Jugend in Deutschland“ erschienen im Straube Verlag im Jahr 1989 sind einige Formulierungen, die durchaus als kritisch einzustufen sind. Einige Beispiele: „Ein Schwarzer! Wo war die Überlegenheit der arischen Rasse?“, „...Nicht-Arier durch die NS-Antisemiten...“, „Gegen Überfremdung und für Reinhaltung der Rasse kämpften die Nazis an allen Fronten…“ und „So waren Konzentrationslager für uns Umerziehungslager...“

Daneben war Dr. Klaus Zeitler zusammen mit Franz Schönhuber einer der prominentesten Vertreter der Republikaner in Deutschland. 1992 wurde er Parteimitglied. Kurz danach bis 2006 wurde die Partei vom Verfassungsschutz wegen des Verdachts seiner rechtsextremistischen Bestrebungen beobachtet. Von 1996 bis 2003 saß Dr. Zeitler für die Republikaner im Stadtrat. Er nahm mit Franz Schönhuber an einer Fernsehsendung teil, in der es zu fragwürdigen Äußerungen gekommen sein soll. 

In der Zeit seiner Parteizugehörigkeit bei den Republikanern – als auch bei seinen Kommunalwahlkämpfen - wurde mit folgenden fremdenfeindlichen Standpunkten geworben: „Arbeit für Wojciech – Hartz IV für Deutsche?“, „Das Boot ist voll“ oder „Goldzähne für Asylbewerber, Zahnlücken für Deutsche? – Nicht mit uns!“

„Alle Menschen, unabhängig ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Religionszugehörigkeit, müssen sich in Würzburg sicher fühlen. Rassistische Gedanken, die von Herrn Dr. Zeitler in der Vergangenheit öffentlich geäußert worden sind, führen nicht dazu. Würzburg hat eine solidarische Stadtgesellschaft! Daher sollte eine kritische Überprüfung im Hinblick auf die Straßenbenennung erfolgen“, erklärt Stadtrat und Vorsitzender des CSU Arbeitskreises Integration Emanuele La Rosa.

Aus diesem Grund hat die CSU Stadtratsfraktion einen Prüfantrag eingereicht, ob „Altoberbürgermeister“ Dr. Klaus Zeitler ein würdiger Kandidat für eine Straßenbenennung ist. Alleine die Tatsache, dass er über 20 Jahre in Würzburg als Oberbürgermeister tätig war, ist in diesem Kontext nicht ausschlagend. Vielmehr sollen seine „kritischen“ Formulierungen in seinem Buch als auch seine öffentlichen Äußerungen im Hinblick auf rassistisches und rechtsradikales Gedankengut überprüft werden. 

Bild: Nadine Lexa

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